Villingen-Schwenningen. Atemschutzmasken, die in der Bundesrepublik hergestellt werden, besitzen neben zahlreichen weiteren Vorzügen auch eine spürbar bessere Umweltbilanz als Importe. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung.
Seit Januar verpflichtet das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz: Lieferkettengesetz) Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten in Deutschland, Mindeststandards für Umweltschutz und Menschenrechte in ihren Lieferketten zu sichern. Dazu müssen sie unter anderem bestimmte Sorgfaltspflichten umsetzen, ein Risikomanagementsystem einführen sowie Präventions- und Abhilfemaßnahmen ergreifen. Ab Januar 2024 erweitert sich der Kreis auf Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten. Spätestens dann werden auch zahlreiche Krankenhäuser und weitere Dienstleister des Gesundheitswesens unter die Regelung fallen.
„Während das Gesundheitswesen das Ziel verfolgt, die Gesundheit der Menschen zu erhalten oder wieder herzustellen, verursacht es dabei weltweit jedoch mehr CO2-Emissionen als der Flug- und Schiffsverkehr zusammen“ weiß Dr. Thomas Castner, Geschäftsführer von Castner Consulting. Da der Einkauf von Gütern und Dienstleistungen bei den meisten Dienstleistern im Gesundheitswesen den größten Teil ihrer Treibhausgase ausmacht, ist es von großer Bedeutung, diese Emissionen zu ermitteln. Deshalb unterstützten Univent Medical und Castner Consulting eine wissenschaftliche Untersuchung in Form einer Bachelorarbeit, im Rahmen derer das CO2-Einsparpotential, das beim Transport von Atemschutzmasken gehoben werden kann, erforscht wurde. Verglichen wurden die Herstellungsländer China, Deutschland und Kroatien.
Ziel der Arbeit war es, einen Beitrag für die Berechnung für sogenannte Scope-3-Emissionen im Gesundheitswesen zu bieten. Denn auch Kliniken sind in der Pflicht, ihre Treibhausgas-Emissionen zu minimieren. Ergebnis: Atemschutzmasken aus China verursachen durch den Transport CO2-Emissionen mit dem Faktor 5 bis 6 gegenüber heimischen Produkten. Bei OP-Masken liegt der Faktor bei 4. Gegenüber Masken aus Kroatien liegt die CO2-Einsparung in Deutschland produzierter Masken bei etwa 50%
„Der soziale und ökologische Rucksack eines Produkts bleibt häufig unsichtbar. So ist oft unklar, woher die Rohstoffe stammen, unter welchen Arbeitsbedingungen ein Produkt entstanden ist, wieviel Lärm, Emissionen und Abwasser dabei verursacht wurden“ erläutert Thomas Vosseler, Geschäftsführer der Univent Medical GmbH. Da Univent bereits im vergangenen Jahr den gesamten Sourcing-Prozess auf Materialien aus deutscher Produktion umgestellt hatte (Vliesstoff, Ohrbänder, Verpackungsmaterial etc.), fällt die gesamte ESG-Bilanz (ESG = Environmental, Social & Governance) vorteilhaft aus. Hinzu kommt, dass bereits erste Maßnahmen und Projekte gestartet wurden, das Recycling gebrauchter oder abgelaufener Masken zu ermöglichen.
„Mit Atemschutzmasken von Univent Medical aus deutscher Produktion leisten Kunden einen wertvollen Beitrag zur CO2-Reduktion und verbessern gleichzeitig ihren eigene Nachhaltigkeitsbilanz“, so Vosseler, „also eine klare Win-Win-Situation.“